Teamfähigkeit in der Bewerbung belegen: Formulierung, Muster & Tipps

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Teamfähigkeit in der Bewerbung belegen: Formulierung, Muster & Tipps

Teamfähigkeit ist für die meisten Arbeitgeber ein wichtiger Soft Skill. Wer nicht gut im Team arbeiten kann, hat entsprechend schlechte Chancen auf eine Zusage. Nur: Wie gibt man in der Bewerbung an, dass man teamfähig ist? Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten.

Teamfähigkeit in der Bewerbung angeben: Welche Optionen gibt es?

Es gibt viele Kriterien, nach denen Arbeitgeber neue Mitarbeiter auswählen. Dazu gehören neben formalen Qualifikationen wie dem richtigen Abschluss oder einschlägiger Berufserfahrung auch Soft Skills. Damit sind Schlüsselqualifikationen gemeint, die als Persönlichkeitsmerkmale für den Job wichtig sind.

Ein Klassiker unter den Soft Skills, die Arbeitgeber sich wünschen, ist die vielzitierte Teamfähigkeit. Sie findet sich in zahlreichen Stellenausschreibungen. Doch selbst, wenn nicht, kannst du getrost davon ausgehen, dass der mögliche Arbeitgeber sich einen neuen Mitarbeiter wünscht, der sich im Team gut zurechtfindet.

Teamfähigkeit kann direkt oder indirekt belegt werden

Die meisten Bewerber bringen eine mehr oder weniger ausgeprägte Teamfähigkeit mit. Wohl jeder hat in der Schule mit anderen ein Projekt erarbeitet, eine Gruppenarbeit ausgeführt oder im Studium zusammen mit Kommilitonen eine Präsentation gehalten. Teamfähigkeit kannst du auch im Privatleben gelernt haben – etwa bei Team-Sportarten wie Fußball oder Volleyball, aber auch im Chor, dem Orchester oder im Rahmen einer Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Wenn du deine Teamfähigkeit in einer Bewerbung belegen möchtest, hast du zwei grundlegende Möglichkeiten: das Anschreiben und den Lebenslauf. Du kannst direkt oder indirekt auf deine Teamfähigkeit hinweisen. Scheint dir Teamfähigkeit besonders wichtig für den Arbeitgeber, macht es Sinn, sowohl das Anschreiben als auch den Lebenslauf zu nutzen, um den Soft Skill nachzuweisen.

Teamfähigkeit im Anschreiben angeben

In deinem Bewerbungsschreiben gehst du nicht nur auf wichtige berufliche Erfahrungen und Qualifikationen ein, sondern auch auf essenzielle Soft Skills. Diese Schlüsselqualifikationen solltest du allerdings nicht einfach auflisten. Eine Formulierung wie „Ich bin teamfähig, kritikfähig, verantwortungsbewusst und organisiert“ überzeugt niemanden – nicht, weil unvorstellbar wäre, dass du diese Eigenschaften besitzt, sondern weil du dem Arbeitgeber keine Belege hierfür lieferst.

Glaubwürdig sind Soft Skills nur, wenn du in deiner Formulierung konkret wirst und Situationen beschreibst, in der du die jeweilige Fähigkeit gezeigt hast. Überlege dir deshalb, wo ersichtlich war, dass du teamfähig bist. Dabei kommen nicht nur Beispiele aus dem Beruf oder deiner Ausbildung infrage. Du kannst auch auf Hobbys und private Interessen eingehen, sofern die entsprechenden Beispiele überzeugend sind. Falls du sowohl private als auch berufliche Beispiele hast, ist es jedoch meist sinnvoller, die beruflichen Beispiele zu nennen.

Im besten Fall zeigst du mit deiner Formulierung nicht nur, dass du teamfähig bist, sondern auch, wie der mögliche Arbeitgeber davon profitieren kann. Möglicherweise geht aus der Stellenausschreibung hervor, dass du im Projekt mit anderen zusammenarbeiten würdest oder es anderweitig nötig wäre, in enger Absprache mit Kollegen zu agieren. Indem du darauf eingehst, führst du dem Arbeitgeber konkret vor Augen, welchen Wert du für sein Unternehmen haben könntest.

Im Lebenslauf auf Teamfähigkeit hinweisen

Alternativ oder zusätzlich zum Bewerbungsschreiben kannst du deine Teamfähigkeit auch im Lebenslauf angeben – indirekt. Das geht, indem du relevante Erfahrungen oder Kompetenzen angibst, die auf deine Teamfähigkeit hindeuten. Allerdings solltest du sicherstellen, dass die jeweilige Angabe grundsätzlich interessant für den möglichen Arbeitgeber ist.

Der Lebenslauf sollte nur Stationen und Fähigkeiten beschreiben, die unmittelbar wichtig für die angestrebte Stelle sind. Eine irrelevante Erfahrung aufzunehmen, weil sie deine Teamfähigkeit illustriert, ist riskant. Bei Hobbys mag das unproblematisch sein. Geht es hingegen um einen Aushilfsjob von vor zehn Jahren, der inhaltlich nichts mit dem möglichen neuen Job zu tun hat, ist die Angabe nicht sinnvoll.

Dass du teamfähig bist, könnte anhand eines wichtigen Projekts ersichtlich sein, dass du zusammen mit Kollegen durchgeführt hast. In diesem Fall erwähnst du das Projekt bei der Beschreibung der zugehörigen beruflichen Erfahrung. Mit einer Ergänzung wie „im Team“ oder „mit Kollegen“ stellst du sicher, dass dem Empfänger deiner Bewerbung nicht entgeht, dass du dafür mit anderen zusammengearbeitet hast.

Denkbar ist die Angabe von Tätigkeiten und Kompetenzen, die Teamfähigkeit belegen, auch in Form der schon erwähnten privaten Interessen oder besonderen Fähigkeiten. Auch Kurse  oder soziales Engagement können ein Beleg sein. Wichtig: Das Wort „Teamfähigkeit“ schreibst du nicht explizit in deinen Lebenslauf. Stattdessen beschreibst du die jeweilige Station so, dass der Arbeitgeber deine Teamfähigkeit indirekt erkennen kann.

Bewerbung: Teamfähigkeit richtig formulieren – Muster-Beispiele

Wie kann Teamfähigkeit in der Bewerbung angegeben werden? Welche Formulierungen klingen überzeugend? Die folgenden Muster-Beispiele zeigen dir, wie es gehen kann. Bei deiner eigenen Formulierung ist wichtig, dass du sie individuell verfasst und dich nicht zu sehr von Mustern leiten lässt. Nur dann ist die Angabe authentisch.

Bewerbungsschreiben: Teamfähigkeit belegen – Beispiel 1

„Wie begeistert man Leser mit spannenden Artikeln, und das in jeder Ausgabe aufs Neue? Das war die Herausforderung für unser Vierer-Team, das jede Ausgabe zusammen geplant hat. Entsprechend wichtig waren eine enge Absprache, Offenheit für kritische Anmerkungen und die Fähigkeit, gute Ideen nicht nur zu entwickeln, sondern sie auch selbstbewusst zu ‚verkaufen‘.“

Bewerbungsschreiben: Teamfähigkeit belegen – Beispiel 2

„Wie wichtig es ist, sich mit Kollegen abzusprechen und sich in seiner Arbeit optimal zu ergänzen, weiß ich nicht zuletzt durch meine Tätigkeit als Servicekraft in einem Eiscafé. Zu zweit haben wir jeden Besucheransturm gemeistert. Das ging nur, weil wir auch in der größten Hektik im Blick behalten haben, was der andere gerade tut und was noch zu tun ist. Diese Erfahrung hat mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, klare Prioritäten zu setzen und diese auch zu befolgen.“